Triebeser Fanfarenzug
Am 20. Juli hatten wir den 1. Triebeser Fanfarenzug zu Gast. Sie haben sich einfach spontan bei uns gemeldet, um den Bewohner*innen der Einrichtung eine Freude zu bereiten. Nach der langen, coronabedingten Pause wollten die Mädchen und Jungen des Fanfarenzuges ihr Können zeigen. Da solch ein Event im Freien stattfindet gab es wegen Abstand und Hygieneregeln kein Problem. Die Bewohner*innen aus unserem Haus waren sehr begeistert. Das Wetter hat ebenfalls gehalten und es war für alle ein ganz toller Nachmittag.
Unser Anbau wird 1 Jahr alt
Am 15.04.2020 wurde unser neuer Anbau am Wohn- und Pflegeheim „Am Wiesensteig“ bezogen. Der Bewohner der ersten Stunde war schon einen Tag zuvor eingezogen. Er wurde von zwei Mitarbeiterinnen der Einrichtung in Clausthal- Zellerfeld abgeholt. Sieben weitere Bewohner*innen wurden am 15.04.2020 aufgenommen. Inzwischen sind alle Plätze belegt.
Mit einem kleinen Rückblick und einer Fotoschau von der Bauphase und den Ereignissen des vergangenen Jahres erinnerten wir uns an die zurückliegende Zeit. Manche Bewohner*innen konnten sich noch gut erinnern, andere hatten schon viel vergessen. Mit einem Eisbecher für alle wurde die kleine Feierstunde abgerundet. Damit alle Bewohner*innen und Mitarbeiter*innen die Möglichkeit hatten, sich die Fotoschau zu sehen, lief diese in Dauerschleife.
Schülerfreiwilligentag
Am 17. September haben wir uns am diesjährigen Schülerfreiwilligentag beteiligt. Corona-bedingt fanden 2020 in Thüringen deutlich weniger Aktionen statt – umso glücklicher waren wir, dass es bei uns geklappt hat.
Wir hatten Besuch von Schülerinnen und Schülern der Regelschule „Georg Kresse“. Gemeinsam haben wir Gesellschafts- und Bewegungsspiele durchgeführt. Dabei gab es keine Berührungsängste, die Schüler*innen sind wunderbar mit unseren Bewohner*innen ins Gespräch gekommen.
Heimmeisterschaften
Jährlich im August lädt unser Wohn- und Pflegeheim für psychisch kranke Menschen andere Menschen mit Handicaps zum sportlichen Wettstreit nach Triebes ein. Aufgrund der Corona-Situation war das in diesem Jahr nicht möglich. Wir führten stattdessen ein hausinternes Sportfest durch. Wetterbedingt fand es in unserer Einrichtung und leider nicht im Garten statt.
Im Vorfeld bildeten unsere Bewohner sechs Mannschaften mit je vier Bewohnern. Die Gruppen überlegten sich einen Mannschaftsnamen und waren dabei sehr kreativ: „Die Wikinger“, „The Red Bulls“, „Wees isch net“, „Die Höllenhunde“, „Außenseiter Spitzenreiter“ und „Mandelys“.
Es mussten insgesamt sechs Stationen absolviert werden. Es gab: Büchsen werfen, Gegenstände ertasten, Flinker Besen, Kegeln, Sandsäckchenweitwurf und Holzklötzer stapeln. Es wurde gekämpft, geschwitzt und angefeuert.
Zwischendurch konnten sich unsere Teilnehmer mit einem leckeren Fruchtsmoothie stärken. Natürlich brannte auch der Rost und zum Mittagessen gab es Roster und Kartoffelsalat.
Da mittlerweile die Sonne lachte, konnten wir unsere Siegerehrung 12.30 Uhr im Garten durchführen. Es gab vier Einzelgewinner, denn unser 3. Platz konnte gleich zweimal vergeben werden. Die drei Siegerteams waren:
- Platz 1: „Die Wikinger“ 1390 Punkte
- Platz 2: „Außenseiter Spitzenreiter“ 1197 Punkte
- Platz 3: „Wees isch net“ 1187 Punkte
Einzel- und Mannschaftssieger freuten sich über verschiedene Preise und Medaillen.
Aber auch alle anderen gingen nicht leer aus, jeder bekam eine Teilnehmerurkunde. Im Vordergrund stand jede Menge Spaß, denn Dabeisein ist bei uns alles! Es hat allen Beteiligten großen Spaß gemacht und es war schön zu sehen, wie ehrgeizig unsere Bewohner sind und sich gegenseitig unterstützen.
Dreharbeiten
Im August wurde bei uns ein Fernsehbeitrag der Deutschen Fernsehlotterie gedreht. Voraussichtlich Ende Oktober soll er im Rahmen der Lottozahlen gezeigt werden.
Gefördert von der Deutschen Fernsehlotterie
Auf Schusters Rappen
Am 18. Juni sind 21 Mitarbeiter des AWO Wohn- und Pflegeheimes „Am Wiesensteig“ im Rahmen des Gesundheitszirkels gewandert. Bei schwülem Wetter strengte der Bergaufweg nach Weißendorf sehr an. Die Menschenkette wurde immer länger. Am Hochbehälter mit Blick auf Triebes waren Picknicktische vorbereitet mit kühlen und auch Heißgetränken sowie ein kaltes Buffet zur Stärkung. Dort verweilten wir eine Stunde bei anregenden Gesprächen und erfreuten uns an der Natur. Als wir am späten Nachmittag wieder im Heim ankamen hatten wir fast sechs km Fußmarsch hinter uns. Wir versicherten uns gegenseitig, diese Tradition noch oft zu wiederholen.
Inklusion trotz(t) Corona
Trotz strenger Vorgaben durch Bund und Länder zum Eigenschutz und Schutzmaßnahmen – in einer Pflegeeinrichtung geht für alle der Alltag weiter.
Alle Einschränkungen werden umgesetzt, unter möglichst wenig Einbußen der Lebensqualität. Gerade jetzt bleibt Inklusion ein Thema mit Gewicht in Triebes. Alle Aktionen im Wohn- und Pflegeheim „Am Wiesensteig“ sind wertvoll, die Umsetzung geschieht flexibel.
Unser Aktionstag zum Thema Inklusion sollte am 8. Mai als Veranstaltung mit 250 Gästen auf dem Gelände unseres Hauses stattfinden. Unter dem Motto „Die Welt bei uns“ wollten wir verschiedene Länder bzw. Erdteile mit ihrer Geografie, Traditionen, Bräuche, Sitten, landestypische Köstlichkeiten, Bekleidung, klimatische Besonderheiten, Tier- und Pflanzenwelt und Landschaften vorstellen. Auch die unterschiedlichsten Gesundheitssysteme sollten vorgestellt werden.
Schon im Vorfeld führten wir mehrere Übungsveranstaltungen durch, beispielsweise verschiedene Kochtage. Dabei wurden im Front Cooking verschiedene internationale Köstlichkeiten zubereitet. Alles unter den neugierigen Augen der Bewohner und dem Personal, welche sich dann natürlich auch verköstigen konnten. Weiterhin fanden Informationsveranstaltungen (Präsentationen) zu verschiedenen Ländern und den genannten Themen statt, viele nützliche Informationen wurden später in Form von Plakaten von den Bewohnern unter Anleitung zusammengefasst.
Unser geplanter Aktionstag kann nun nicht stattfinden. Wie eingangs jedoch schon angedeutet, soll die Lebensqualität für alle Bewohner, trotz der Einschränkungen nicht völlig gemindert werden.
Daher planten wir im April eine Aktionswoche, die Inklusion und Corona quasi miteinander verbindet. Der von uns gewählte Titel „Inklusion trotz(t) Corona“ beschreibt es im Groben sehr gut, da insbesondere die Vorgaben der öffentlichen Stellen bei allen Aktionen nicht aus den Augen gelassen werden darf.
In dieser Woche wurden landestypische Köstlichkeiten aus Albanien, Polen, Vietnam, Kanada, Südafrika und den skandinavischen Ländern zubereitet. Interessierte Bewohner konnten sich in Kleinstgruppen zu den Ländern Informationsveranstaltungen ansehen oder einfach nur an den aufgearbeiteten Informationswänden über diese Länder informieren. Glücklicherweise fließen viele Informationen aus erster Hand ein, da wir Mitarbeiterinnen aus Albanien, Polen und Vietnam in unserer Mitte haben.
Natürlich brauchen wir auch eine offene Auseinandersetzung mit dem Virus. Eine Informationsveranstaltung gab es dazu, in der zuerst alle wichtigen Fakten zum Virus und den damit verbundenen Besonderheiten für alle Menschen zusammengetragen wurden. Anschließend trugen wir klare und deutliche Statements zusammen, um diese dann durch Bewohner und Personal fotografisch festzuhalten (siehe unten).
Eine weitere Begebenheit geschah fast zufällig. Um unseren interessierten Bewohner moderne Medien etwas näher zu bringen, stellten wir ihnen die Plattform YouTube vor, um ihnen in Bild und Ton verschiedene Informationen (Tänze, Musik, Landschaften) zu den Ländern zu zeigen. Als sie im Anschluss auch selbst nach ihren Wünschen suchen konnten, war das Erstaunen nach unzähligen Versuchen groß. „Man kann ja fast alles finden.“ Drei große ABBA-Fans taten sich zusammen und wollten sich ein Konzert von ihnen ansehen. Die Wahl fiel auf ein Konzertmitschnitt aus dem Jahr 1997 und damit ein wenig Konzertfeeling erzeugt wird, wurde der Beamer und eine Lautsprecherbox in den Außenbereich aufgestellt, wo sie dann (bei gedämpfter) Lautstärke sich dieses Konzert ansahen.
Wir sind gespannt, welche Aktionen uns in den nächsten Tagen und Wochen noch einfallen werden, denn das Leben wird weitergehen und trotz aller Beschränkungen ist unser Ziel, allen Bewohnern den Tag ein Stück weit abwechslungsreicher zu gestalten, vorhanden. Bleiben wir kreativ.
Seit Jahren ist am 5. Mai der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung. An diesem Tag engagieren sich bundesweit mehrere hundert Verbände und Organisationen der Behindertenhilfe in der Gesellschaft. Die Teilhabechancen für Kinder, Jugendliche und Menschen mit Behinderungen sollen spürbar verbessert werden. In diesem Jahr ist alles anders. Zum Schutz der Menschen mit Behinderung und Kindern und Alten sind alle Einrichtungen entweder geschlossen oder haben Berufsverbot. In dieser Zeit sind die Mitarbeiter die einzigen präsenten Personen, Angehörige und Freunde halten Kontakt über das Telefon. Wir sorgen dafür, dass sich kein Lagerkoller einschleicht, es genügend Abwechslung im Rahmen der Möglichkeiten gibt. Die Bewohner bedanken sich dafür.
Auch die Mitarbeiter bedanken sich bei den Bewohnern für deren Disziplin, Verständnis und geben auch in Zukunft ihr Bestes. Irgendwann, hoffentlich bald werden die Beschränkungen gelockert, am besten fallen ganz weg und das Coronavirus ist besiegt.
Unser neuer Anbau
Eigentlich würden wir Anfang Mai eine große Party feiern – denn der Anbau an unserem Haus ist fertig! Coronabedingt muss dieses Fest leider verschoben werden. Eröffnet wurde der neue Gebäudeteil natürlich dennoch, nämlich mit dem Einzug der ersten Bewohner. Sechs der zwölf Plätze sind bereits belegt. Zum Anbau gehört z.B. eine tolle große Terrasse. Nun müssen nur noch die Arbeiten im Außengelände beendet werden, dann ist auch dieses Projekt abgeschlossen.
Thüringenausstellung
Auch in diesem Jahr war der Seniorentag der Thüringenausstellung am 2. März ein fester Programmpunkt für viele Fördervereine und Einrichtungen der Arbeiterwohlfahrt.
Der AWO Förderverein „Selbstbestimmt leben“ aus Zeulenroda-Triebes konnte sich nun schon im vierten aufeinanderfolgendem Jahr mit einem eigenen Stand auf dem Erfurter Messegelände präsentieren, um über die eigene Arbeit zu informieren. Ein Schwerpunkt der diesjährigen Arbeit ist unter anderem die nachhaltige Integration von Fachpersonal aus dem Ausland, welche seit 2019 im Wohn- und Pflegeheim der AWO AJS in Triebes beschäftigt sind. Dazu sind verschiedene Aktionen und Projekte geplant, damit sich unsere neuen Mitarbeiterinnen schnell in ihrem neuen Lebens- und Arbeitsumfeld wohlfühlen.
Die Messe in Erfurt ist eine ausgezeichnete Gelegenheit dafür. Unsere Mitarbeiterinnen aus Albanien, Vietnam und Polen bereiteten dazu verschiedene landestypische Spezialitäten zu. Die Messebesucher kamen somit über die Verkostung der Leckereien mit allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern in lockere und interessante Gespräche über das jeweilige Land, dessen Leute und deren Gesundheitssysteme.
Besuch im August-Horch-Museum Zwickau
Am 18. Februar fuhren wir mit sechs Bewohnern und zwei Betreuern nach Zwickau in das August-Horch-Museum. Dort entdeckten wir die Geschichte von über 115 Jahren Zwickauer Automobilbau. Das Museum befindet sich genau an der Geburtsstätte von Audi. Später wurden in diesen Hallen auch DKW und Trabant gefertigt.
Auf 6500m² Ausstellungsfläche begeisterten uns die Fahrzeuge und Kulissen. In liebevoller Inszenierung kehrt man gedanklich in vergangene Zeiten zurück. Es stehen alte Autos an einer historischen Tankstelle geparkt oder auf einer Straße im Stil der 1930er Jahre, die aufwendig mit kleinen Läden und Schaufenstern hergerichtet ist. Im Museum erlebt man Automobilgeschichte in all ihren Facetten.
Große Begeisterung gab es bei den verschiedenen Trabantmodellen, bei denen unsere Bewohner in Erinnerungen schwelgten und von dem ein oder anderen Auto erzählten, das sie selbst einmal vor vielen Jahren besessen haben. Für uns alle war es ein sehr gelungener Ausflug.
Kulinarische Köstlichkeiten aus aller Welt
Am 12. Februar wurde im AWO Wohn- und Pflegeheim „Am Wiesensteig“ in Zeulenroda-Triebes in allen Küchen gekocht. Unsere Mitarbeiterinnen aus Polen, Albanien und Vietnam kochten landestypische Gerichte zum Probieren. Durch die Gänge und Flure zogen appetitliche Düfte. Dies war der Test vor dem Tag der Inklusion am 8. Mai, wo wir als Thema „Die Welt bei uns“ vorstellen werden. Alle im Dienst befindlichen Mitarbeiter sowohl der Pflege und Betreuung als auch von Mephisto konnten die Leckereien nach Herzenslust probieren.
Es gab zur Auswahl:
- Polnischen Bergkäse, Krakauer und deftiges Sauerkraut
- Süße Suppe – Chi
- Sommerrolle – Goi cuo^n
- Couscous in Tortilla Wraps
- Pancakes mit Ahornsirup
- Rnethanik – Teigtaschen mit verschiedenen Füllungen
- Qumeshton – Blätterteig mit Eifüllung
- Hashune – traditionelle Süßspeise
- Pemgjine (Revani) – Kuchen mit Sirupdecke
Allen Köchen und Bäckern vielen Dank.
Neujahrsempfang
Am 29. Januar trafen sich die Mitglieder des AWO Fördervereins „Selbstbestimmt leben“ zu einem Neujahrsempfang. Um frisch und motiviert ins neue Jahr zu starten, wurde dieser mit einer kleinen Wanderung verbunden. Um 16 Uhr trafen sich die Teilnehmenden in Zeulenroda und wanderten durch Wald und Flur bis Leitlitz. Im Gasthof „Zum Forsthaus“ fand dann der formelle Teil des Treffens statt. Der Vorstand legte Rechenschaft ab und gemeinsam planten die Vereinsmitglieder die Aktivitäten für 2020. Der Abend klang mit einem leckeren Essen aus. Fazit des Ausflugs: Eine Wanderung fördert nicht nur den Appetit, sondern auch das Miteinander.
Weihnachtsmarkt
Der AWO Förderverein „Selbstbestimmt leben“ hat sich am Triebeser Weihnachtsmarkt beteiligt. An den AWO-Ständen konnten u.a. Handarbeiten – selbstgefertigt von Mitarbeitern und Bewohnern – erworben werden. Außerdem gab es hausgemachte Quarkspitzen.
4. Gruselnacht
Das Interesse an gruseliger Unterhaltung scheint ungebrochen und so fand auch in diesem Jahr wieder – traditionell zur „Zeit der Perseiden“ – unsere mittlerweile vierte Gruselnacht statt.
Alle interessierten Teilnehmerinnen und Teilnehmer fanden sich am Abend im Außenbereich zusammen, der mit einer schaurig-gemütliche Atmosphäre auf den bevorstehenden Abend einstimmte. Ein paar Fackeln, der brennende Feuerkorb und Kerzen dienten als Lichtquellen. Verschiedene Knabbereien und Getränke standen für alle bereit.
Schwerpunkt war auch in diesem Jahr das breite Themenfeld der „Urbanen Legenden“, nämlich Geschichten, bei denen man oft nicht weiß, ob sie tatsachlich so passiert sind.
Erstaunlich witzige, aber auch gruselige Geschichten wechselten sich ab, genau wie die Leserinnen und Leser am einzig hellen Platz in unserer gemütlichen Runde. Gelesen wurde aus den beiden Büchern „Die Spinne in der Yucca-Palme“ und „Der Skorpion in der Bananenkiste“, die einen reichen Fundus an Legenden und Weisheiten zu diesem Thema bieten.
Für einen gehörigen Schreckmoment sorgte unser Kater Moritz, als er im Dunkeln plötzlich miaute, genau in dem Moment, indem als auch die eben vorgetragene Geschichte auf ihren Höhepunkt zulief. Ein erleichtertes Lachen unter allen Anwesenden bezeugte die Erleichterung, dass es „nur“ Moritz war.
Ein gelungener Abend, der gegen 0:15 Uhr sein Ende fand. Nur mit dem anschließenden Zählen von Sternschnuppen hat es in diesem Jahr nicht geklappt. Trotz ausdauerndem Blick vieler Augen Richtung Nachthimmel konnte an diesem Abend keine einzige Sternschnuppe entdeckt werden. Aber nach der Gruselnacht ist bekanntlich vor der Gruselnacht und vielleicht klappt es im nächsten Jahr besser und wir können uns dann wieder an diesem tollen Naturschauspiel erfreuen.
Tag der Inklusion 2019
Unter dem Motto „Der Trieb’ser Handwerkerhof stellt sich vor“ hat der AWO Förderverein „Selbstbestimmt leben“ am 3. Mai in unserem Haus den diesjährigen Tag der Inklusion begangen. Das ist der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen.
In unseren Hobbywerkstätten konnten sich Bewohner, Gäste, Freunde und Interessierte ausprobieren, z.B. beim Gärtnern, in der Holzwerkstatt, beim Malen und Schreiben. Auch Modellbau und Sport waren im Angebot. Die Ergebnisse unseres Fotozirkels wurden in einer Ausstellung präsentiert.
Gute Unterhaltung gab es von Musikdirektor Frigo aus Greiz und den inklusiven AWO-Bands „Batucaca“ aus Pößneck und „Irre Trommeln“ aus Bad Salzungen.
Jeder kann Kunst – Fotografien von Menschen mit psychischen Erkrankungen
Dank der Digitalisierung ist Fotografieren heute kein Hexenwerk mehr – mit einem Klick auf der Digitalkamera oder dem Handy kann jeder gute Fotos schießen.
Auch vor unserer Pflege- und Betreuungsarbeit macht dieser Trend zum Glück nicht Halt! Es ist längst Normalität geworden, dass wir all unsere Projekte und Feste, Ausflüge und sonstige Anlässe im Bild festhalten. Wir nutzen die Fotos für unsere Dokumentation, für die Öffentlichkeitsarbeit oder die Angehörigen. Auch Portraits von unseren Bewohnern und Mitarbeitern sind schon entstanden. Sie zieren z.B. unsere Wände und helfen uns beim Erinnern.
In der Vergangenheit gab es bereits größere und kleinere Fotoprojekte in der Einrichtung. 2015 haben wir das sehr intensive und tiefgreifende Projekt „EinzigArtIch“ umgesetzt, das sich mit den Emotionen von psychisch kranken Menschen auseinandersetzte. Bei Projekt „Meine Hände – Meine Geschichte“ (2017) haben sich die Teilnehmer biografisch und fotografisch mit ihren eigenen Händen befasst.
Auf die Fotoprojekte sind die „Wiesensteig“-Bewohner besonders stolz. Obwohl weder die Projektteilnehmer noch -begleiter einen professionellen Hintergrund haben und auch der praktische und technische Teil der Umsetzung gewissen Beschränkungen unterliegen, können sich die Resultate mehr als sehen lassen.
Unser Fotoprojekt 2019 zum Tag der Inklusion
Es bot sich in diesem Jahr an, ein Fotoprojekt im Umfeld des Tages der Inklusion zu gestalten. Das ist der europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen, der jedes Jahr am 5. Mai stattfindet. Wir haben ihn am 3. Mai gefeiert und unter das Thema „Hobbywerkstätten“ gestellt. Wir haben dafür Hobbywerkstätten zu verschiedenen Themen eingerichtet, u.a. Holzverarbeitung, Schreiben und Fotografie. Für den Tag der Inklusion haben wir Fördergelder von der Aktion Mensch erhalten. Vielen Dank dafür.
Das Fotoprojekt startete natürlich schon viel früher, schließlich wollten wir die Ergebnisse am 3. Mai präsentieren. Frei nach dem Motto „Probieren geht über studieren“ fand die Wissensvermittlung an unsere Bewohner ganz nebenbei statt. Vor allem sollten sie mutig und experimentierfreudig sein.
Bilder sind zu ganz unterschiedlichen Themen entstanden. Wir haben uns an Produktfotografie ausprobiert, Landschaften geknipst und die Heimatorte einiger Bewohner besucht, wo ebenfalls Bilder entstanden sind. Auch mit Techniken wie z.B. der Makrofotografie haben wir uns befasst.
So sind mehr als 500 Bilder entstanden, die dann sorgfältig ausgewählt und bearbeitet wurden. Dabei wurde auch etwas Theorie vermittelt, z.B. der Goldene Schnitt und Schwarz-Weiß-Fotografie. Außerdem hat jedes Bild einen Titel erhalten. Das war nicht immer einfach, erzählt doch jedes Foto seine ganz eigene Geschichte.
Schlussendlich haben wir 83 Fotografien in A3-Größe rahmen können. Sie schmücken nun unsere Einrichtung. Mit Stolz können wir berichten, dass sie auf großes Interesse und viel Lob bei unseren Gästen stoßen.
Unser Fazit
Fotoprojekte eröffnen Menschen mit psychischer Erkrankung nicht nur die Möglichkeit, sich mit technischen Grundlagen der Fotografie auseinander zu setzen, sondern auch, ihre Sicht auf die Welt und die Dinge ganz individuell auszudrücken und zu präsentieren. Diese Voraussetzungen machen jedes Fotoprojekt mit Menschen mit Beeinträchtigungen zu einem einzigartigen Projekt.